Kohl bläht nicht per se
Eine Woche lang stand Dithmarschen Kopf und ich auch. Traditionell stand im flachen Land der Kohl im Mittelpunkt, als die Dithmarscher Kohltage zum 31. Mal mit kulinarischer und informativer Unterstützung gefeiert wurden.
Unser geliebtes und zugleich verteufeltes heimische Gemüse ist zwar dafür bekannt, dass es unangenehme Bauchbeschwerden nach dem Verzehr verursacht, jedoch hängt dies auch sehr stark von der Zusammensetzung Ihrer Darmbakterien ab. Kleingeschnitten und ohne Strunk sowie im gekochten Zustand bzw. als TK-Ware, am besten in Verbindung mit Fett werden die Probleme minimiert.
Das Besondere am Kohl – seine Glucosinolate, sogenannte „Senföl-glycoside“. Sie befinden sich in der flüssigen Vakuole in den Zellen der Kohlpflanzen und werden durch mechanische Zerstörung (Verarbeitung) freigesetzt. Es folgt eine enzymatische Spaltung der Glucosinolate durch das Enzym Myrosinase und die Bildung der sogenannten „Senföle“ – das schmecken und lieben wir so an unserem Kohl. Eigentlich dient der typische Geruch und leicht scharf-bittere Geschmack jedoch dem Schutz der Pflanze vor Schädlingen, bei denen das weniger beliebt ist als bei uns.
Glucosinolate zählen zu den sekundären Pflanzenstoffen und haben durch ihre Abbauprodukte eine Reihe von positiven Effekten auf unseren Körper. Sie wirken z.B. antimikrobiell, antikanzerogen und entzündungshemmend. Darüber hinaus enthält Kohlgemüse noch andere sekundäre Pflanzenstoffe, wie beispielsweise die in allen anderen Obst- und Gemüsearten vorkommenden Flavonoide sowie die Carotinoide, die dem Kohl seine Farbe verleihen. Sie wirken ebenfalls auf verschiedene Art und Weise gesundheitsfördernd.
Alle Kohlsorten haben aufgrund ihres hohen Wasseranteils nur wenig Energie. Demgegenüber stehen jedoch viele Vitamine (v.a. Vitamin C und K), Mineral- und Ballaststoffe, die zu einer hohen sogenannten Nährstoffdichte führen. Kohlgemüse eignet sich demnach hervorragend für die gesunde, abwechslungsreiche Ernährung.
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