Fleisch ist Ihr Gemüse?
Erkennen Sie sich wieder?
Zählen Sie auch zu dem Personenkreis, der sich absolut nicht vorstellen kann, auf Fleisch zu verzichten?
Oder landet Fleisch nur bei Ihnen auf dem Teller, weil es dazugehört oder die Familie nicht darauf verzichten möchte?
Warum brauchen Sie Fleisch und wie oft essen Sie es eigentlich?
Heutzutage kommt man um das Thema Fleisch und Fleischkonsum kaum herum. Deshalb darf es in meinem Blog natürlich auch nicht fehlen. Der eine oder andere hat den Begriff „flexitarisch“ vielleicht schon einmal gehört. Für diejenigen, die damit nichts anfangen können, kommt hier eine kurze Erklärung:
Flexitarisch setzt sich aus den Wörtern flexibel und vegetarisch zusammen. Und nein, ich möchte hier niemanden zum Vegetarier machen. Bei der flexitarischen Ernährungsform geht es darum, seinen Fleischkonsum zu reduzieren und sich überwiegend fleischfrei zu ernähren. Zweimal die Woche Fleisch wäre das Ziel. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt 300-600g Fleisch (inkl. Aufschnitt) pro Woche für eine gesunde und ausgewogene Ernährung eines Erwachsenen.
Vielleicht können Sie sich noch an den typischen „Sonntagsbraten“ von Oma erinnern oder haben davon gehört. An dem Sprichwort „früher war alles besser“ ist in diesem Fall viel Wahres dran. Denn es stimmt, früher war der Fleischkonsum um einiges geringer. Wenn man die Großeltern fragt, werden die meisten davon berichten, wie besonders das Essen am Wochenende war und dass ein Stück Fleisch auf dem Teller eher die Ausnahme war. Dahin zurückzukehren und nur ein- bis zweimal die Woche Fleisch zu essen, bringt viele Vorteile mit sich:
Vorteile flexitarischer Ernährung
- gesünder (v. a. vermindertes Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes mellitus Typ 2 & Krebs)
- schont den Geldbeutel
- Genuss geht nicht über Masse
- weniger Massenproduktion -> bessere Qualität
- mehr Tierschutz / verbessertes Tierwohl möglich
- geringere Umweltbelastung
Viele Leute haben immer noch Sorge, ihnen könnte ein Essen ohne Fleisch oder gar mit Fleischersatzprodukten nicht schmecken. Aber warum? Man muss nicht die wildesten Rezepte ausprobieren und abgefahrene Produkte kaufen, um fleischreduziert zu essen. Viel Eiweiß enthalten auch andere Lebensmittel wie Milchprodukte, Nüsse, Hülsenfrüchte, Ei und Fisch.
Hier ein paar Beispiele für die unkomplizierte Umsetzung
- Bratkartoffeln mit Spiegelei statt der fettigen Bratwurst
- Chili sin Carne
- Kartoffel-Gemüse-Stampf mit Lachs
- Gemüse-(Nudel-)Auflauf ohne Schinkenwürfel
- Ofenkartoffel mit Kräuterquark und Sommersalat
Manchmal fehlen nur die Ideen oder ein kleiner Stupser, um zu erkennen, dass Fleisch nicht jeden Tag auf dem Teller oder in jedem Gericht landen muss und schon gar nicht in einer Form, in der es zwischen all den anderen (fleischfreien) Leckereien sowieso untergeht. Lieber ein-/ zweimal ein gegrilltes Stückchen Fleisch genießen – gerade jetzt im Sommer – als es immer und überall in einer Sauce zu verstecken.
Aber bedenken Sie: Der Weg ist das Ziel. Niemand erwartet, dass Sie von heute auf morgen alles umstellen. Als echter Fleischjunkie kann man auch mit einem Veggieday pro Woche anfangen und sich immer weiter steigern – step by step.
Trauen Sie sich und probieren Sie es aus! Wir sind uns sicher, der eine oder andere wird überrascht sein, wie gut es gelingt.
Ihre Ernährungstherapeutin Ann-Kristin Panknin mit Mira Dobrick (zukünftige Ökotrophologin und aktuell helfende, federführende Hand)